Weichen gestellt für bündnisgrüne Forderung: Südanbindung Berlin – Usedom kommt

Anfang dieser Woche haben sich die Ampel-Fraktionen im Bund auf schnellere Planungen und Genehmigungen für zahlreiche Infrastrukturprojekte im Verkehrssektor geeinigt. Der Verkehrsausschuss des Bundestags besprach heute Vormittag die Einzelheiten des entsprechenden Genehmigungsbeschleunigungsgesetzes. Zu den Schienenprojekten, die in das Gesetz aufgenommen werden sollen, zählt auch die südliche Bahnanbindung der Insel Usedom.

Diese Verbindung lag über Jahrzehnte brach. Ihr Wiederaufbau ist seit langer Zeit eine zentrale Forderung der Bündnisgrünen in Mecklenburg-Vorpommern. Dies belegen u. a. mehrere Beschlüsse vergangener Landesdelegiertenkonferenzen. Umso erfreuter über die Entscheidung im Bund zeigen sich nun die Bundestagsabgeordnete Claudia Müller und die Landtagsabgeordnete Jutta Wegner.

„Bahnprojekt ist verkehrspolitischer Meilenstein für MV“

Claudia Müller, bündnisgrüne Bundestagsabgeordnete aus Mecklenburg-Vorpommern, sagt: „Die Südanbindung von Usedom kommt endlich! Die Ampel hat sich darauf geeinigt, das Projekt beschleunigt zu realisieren. Diese Ankündigung ist eine tolle Nachricht sowohl für die Menschen auf Usedom als auch für die Gäste der Insel. Seit mehr als einem Jahrzehnt haben wir Bündnisgrüne uns auf Bundes- und Landesebene für die Südanbindung von Usedom eingesetzt. Nun zahlt sich unsere Beharrlichkeit aus. Dieses Bahnprojekt ist ein verkehrspolitischer Meilenstein für das Land Mecklenburg-Vorpommern!“

„Chance, dem alljährlichen Verkehrsinfarkt auf Usedom zu begegnen“

Jutta Wegner, verkehrspolitische Sprecherin der bündnisgrünen Landtagsfraktion Mecklenburg-Vorpommern, führt weiter aus: „Die Südanbindung Usedoms steht seit Beginn meiner politischen Arbeit weit oben auf meiner Agenda. Mit der Aufnahme in den Bundesverkehrswegeplan sind nun die Weichen für diese Strecke gestellt. Die Verbindung wird eine echte Angebotsverbesserung für unser Land und insbesondere für die Inselbewohner*innen darstellen. Durch diese neue umweltfreundliche Reisemöglichkeit werden wir die Ortschaften aktiv entlasten. Mit dem Wiederaufbau der Strecke Berlin – Usedom geht die große Chance einher, die Mobilität auf der Insel neu zu strukturieren und dem derzeit alljährlichen Verkehrsinfarkt zu begegnen.“


Hintergrund:

Die DB Netz AG hat im Auftrag des Landes Mecklenburg-Vorpommern eine Vorplanung durchgeführt und drei mögliche Trassenvarianten geprüft. Dabei stellte sich die Variante, die im Wesentlichen die Reaktivierung der ehemals vorhandenen Streckenführung umfasst, als beste Realisierungsoption heraus. Baukosten in Höhe von etwa 560 bis 580 Millionen Euro zuzüglich der Planungskosten von etwa 110 bis 120 Millionen Euro wurden dafür ermittelt.

Im Zuge des Genehmigungsbeschleunigungsgesetzes wurde das Projekt „ABS/NBS Ducherow – Usedom – Seebad Heringsdorf/Swinoujsice“ nun in den „Potentiellen Bedarf“ aufgenommen. Nach einer Wirtschaftlichkeitsbewertung und der Überarbeitung des „Deutschlandtakts“ kann das Projekt in den „Vordringlichen Bedarf“ aufsteigen. Erklärtes Ziel der Bündnisgrünen auf Landes- und Bundesebene ist die Einstufung der Südanbindung als Fernverkehrsstrecke. Dies würde mit einem deutlich erhöhten Finanzierungsanteil durch den Bund einhergehen. So ergibt sich für das Projekt dann in der Gesamtschau das überragende öffentliche Interesse, das für die geplante Beschleunigung gebraucht wird.

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